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Ängste meistern

Angst gehört unvermeidlich zu unserem Leben und begleitet uns in immer neuen Abwandlungen. Meistens verbinden wir dies mit negativen Gefühlen. Es gibt aber Wege, sie zu ertragen und sie vielleicht für unsere Entwicklung fruchtbar zu machen. Angst ist in gewissen Situationen sogar entscheidend und überlebenswichtig, weil sie einen gesunden Fluchtreflex auslöst.

Eine hilfreiche Methode, Angst zu lösen, beruht auf dem einfachen Satz: Ängste meistern wir, indem wir handeln, als ob sie nicht da wären (Mike Hernacki, The Secret to Conquering Fear). Das ist nicht immer gleich einfach. Deshalb sind ein paar Erkenntnisse wichtig.

  1. Angst kommt aus uns und nur aus uns! Die schwierigste Aufgabe ist es, sich klarzumachen, dass wir – und niemand oder nichts anderes – der Ursprung unserer Angst sind. Die Angst entsteht aus unseren Vorstellungen und Annahmen in einer bestimmten Situation. Die gleiche Situation muss für jemanden anders keinesfalls dasselbe Gefühl erzeugen. Beispiel: Haben Sie jemals Angst – oder zumindest ein unangenehmes Gefühl – bei einem Verkaufstelefonat erlebt und dies nach einiger Zeit als sportliche Herausforderung erlebt?
  2. Wir wissen, dass wir mit manchen Ängsten ganz gut leben können. Etwa weil wir wissen, dass eine Änderung des Zustandes ins Ungewisse führt und wir deshalb lieber mit der altbekannten Angst ausharren. Nur wenn wir wirklich wollen oder der Leidensdruck zu gross wird, werden wir die Änderung angehen. Deshalb sollten Sie ganz bewusst auf die andere Seite der Angst kommen wollen.
  3. Ein erster Schritt, Angst und Stress zu reduzieren, besteht im Akzeptieren, was ist. Nehmen Sie Ihre Angst an – als einen Teil von sich. Der blosse Akt des Akzeptierens kann uns ein Gefühl der Kontrolle über unsere Angst geben. Durch das Akzeptieren dessen, was ist, werden wir unsere Gefühle von Angst und Stress besser aushalten.
  4. Um Ängste zu meistern, handeln wir, als ob sie nicht existierten. Sie vertrauen auf und nutzen alle Ihre Fähigkeiten, die Sie in der Situation einsetzen würden, wenn Sie diese Ängste nicht hätten. Zuerst in Gedanken und dann handeln Sie, als ob Sie keine Ängste hätten. Damit werden Sie diese Ängste in diesem Fall überwinden. Generell werden Sie etwa Ihre obige Angst oder Unsicherheit vor dem Telefonieren damit nicht verlieren. Aber es bringt Sie zum Handeln in dieser einen Situation – und darum geht es hier.
  5. Damit machen Sie einen Schritt auf dem Weg zur Transformation. Sie haben Ihre Ängste überwunden in dem einen Fall. Dazu haben Sie Ihre Ängste akzeptiert und gleichzeitig handelten Sie, als ob sie nicht existierten. Paradox und wirksam. Wenn es funktioniert hat, machen Sie mehr davon.

Martin Kessler, Februar 2022

Martin Kessler
25.02.2022Martin Kessler
Tags: Ängste meistern